Unsichtbare Gefahr

Bandwurm bei der Katze – was tun

Bandwürmer können bei Katzen verschiedene Krankheiten auslösen. Doch wie schützen?
Ein Befall mit einem Bandwurm bleibt bei Katzen oft lange unentdeckt. Doch wie merkt man, dass die eigene Katze Bandwürmer hat?

MEINE KATZE HAT EINEN BANDWURM - WAS TUN

Bandwürmer bleiben bei Katzen oft lange unentdeckt – geschützt im Inneren und meist nicht direkt sichtbar können sie zu verschiedenen Krankheiten führen. Tierärzte raten daher zu einer regelmäßigen Wurmkontrolle. Doch wie kann man einen Bandwurm bei Katzen erkennen?

Anders als Zecken oder Flöhe leben Bandwürmer im Inneren des Körpers und sind daher nicht direkt sichtbar. Während Zecken und Flöhe sogenannte Ektoparasiten sind (ekto, weil der Parasit außen auf der Haut sitzt), werden Bandwürmer als Endoparasiten bezeichnet. Endoparasit leitet sich vom griechischen Wort „endo“ für „innen“ ab. Aber auch Ektoparasiten können als Überträger verschiedener Wurmarten gelten. So kann der häufigste bei Katzen vorkommende Bandwurm, der sogenannte Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum), zum Beispiel durch Flöhe übertragen werden.

GURKENKERNBANDWURM BEI KATZEN

Flöhe können die Larven des Gurkenkernbandwurms in sich tragen. Wenn Katzen einen dieser infizierten Flöhe verschlucken, beispielsweise bei der Fellpflege, gelangt diese Larve in das Innere des Tieres und kann sich dort zu einem ausgewachsenen Bandwurm entwickeln. Der ausgewachsene Bandwurm lebt dann im Verdauungstrakt der Katze und nimmt dort Nährstoffe (aus dem Nahrungsbrei) auf. Auch eine Übertragung auf den Menschen ist möglich, kommt aber selten vor. Etwas stärker gefährdet sind Kinder – spielen sie mit einen von Flöhen befallenen Tier, kann ein Floh leicht verschluckt und der Bandwurm ins Innere des menschlichen Organismus transportiert werden.

KATZE MIT BANDWURM ANSTECKEN

Ähnlich wie der Gurkenkernbandwurm benötigen viele Bandwürmer für ihre Entwicklung einen Zwischenwirt. In diesem hält sich die Larve so lange auf, bis sie sich in einem sogenannten Endwirt zu einem ausgewachsenen Bandwurm entwickelt. Im Fall des Gurkenkernbandwurms fungiert der Floh als Zwischen- und die Katze als Endwirt. Auch kleine Nagetiere wie Mäuse können als Zwischenwirt für verschiedene Bandwurmarten wie beispielsweise den Fuchsbandwurm fungieren. Frisst unsere Samtpfote eine Maus, kann sie sich so mit dem Fuchsbandwurm infizieren.

BANDWURM BEI DER KATZE ERKENNEN

Da sich Bandwürmer im Inneren des Organismus aufhalten, ist es für Tierhalter nicht immer leicht zu erkennen, ob die eigene Katze von einem Wurmbefall geplagt ist.

Mögliche Symptome eines Bandwurmbefalls sind:

  • Stumpfes Fell
  • Appetit- und Gewichtsverlust
  • Verdauungsbeschwerden
  • Lethargie und Abgeschlagenheit
  • Durchfall und Erbrechen
  • Mangelerscheinungen, da die Nährstoffversorgung unzureichend ist
  • Juckreiz in der Analregion
  • Aufgeblähter Bauch

Weitere äußere Anzeichen eines Bandwurmbefalls können kleine, weiße Bandwurmsegmente im Kot der Katze sein. Diese Bandwurmglieder, die aus dem Inneren heraus von einem Bandwurm zur Nachwuchsverbreitung abgestoßen werden, sollten rückstandslos und hygienisch in einem gut verschlossenen Beutel über den Hausmüll entsorgt werden. So wird eine weitere Verbreitung verhindert. Vor allem bei jungen und immunschwachen Katzen können die Folgen eines Bandwurmbefalls stärker ausfallen. Im schlimmsten Fall können Würmer für Kitten sogar lebensbedrohlich sein.

BANDWURM BEI DER KATZE BEHANDELN

Tierhalter stellen sich oft die Frage: Was tun, wenn meine Katze Bandwürmer hat? Bei Verdacht auf einen Bandwurmbefall sollte die Katze einem Tierarzt vorgestellt werden. Bestätigt sich der Verdacht, ist eine Wurmkur dringend notwendig. Die Entwurmung der Katze lässt die vorhandenen Würmer absterben, um den Wurmbefall zu bekämpfen. Aber Achtung: Eine Wurmkur schützt nicht davor, dass sich die eigene Katze erneut mit Würmern anstecken kann. Antiparasitika gegen Flöhe, die als Überträger von Würmern gelten können, können helfen, vor neuem Befall zu schützen. Weiter sollten Wurmkuren regelmäßig durchgeführt und der Kot des Tieres gelegentlich auf Bandwurmlarven untersucht werden.

BANDWURM BEI DER KATZE VERMEIDEN

Eine hundertprozentige Vermeidung eines Wurmbefalls ist leider nicht möglich – Tierhalter haben jedoch verschiedene Möglichkeiten, das Bandwurmrisiko für Katzen zu reduzieren. Eine regelmäßige Entwurmung und konsequente Flohbekämpfung können helfen, das Risiko zu verringern. Stellen Tierhalter einen Flohbefall bei ihrer Katze fest, sollte auch immer eine Entwurmung stattfinden.

WIE OFT DIE KATZE ENTWURMEN?

Wie oft eine Katze entwurmt werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren wie den Lebensumständen der Katze ab. Je nach Haltung und Fütterung ist das Risiko, sich einen Bandwurm einzufangen, größer oder geringer. Katzen mit Freigang, die regelmäßig Nager erbeuten und Kontakt zu Artgenossen besitzen, haben ein größeres Risiko als Hauskatzen. Eine monatliche Entwurmung oder Bandwurm-Kotuntersuchung kann hier sinnvoll sein.

Das europäische Expertengremium ESCCAP bietet einen kostenlosen Entwurmungstest an, bei dem sich das individuelle Wurmrisiko der Katze errechnen lässt. Tierhalter, die sich unsicher sind, wie oft die Entwurmung bei der eigenen Katze durchgeführt werden sollte, können den Tierarzt um Rat fragen.