Gemeiner Holzbock & Co.

Borreliose beim Hund: auch der Vierbeiner kann sich anstecken

Fieber und Abgeschlagenheit können Symptome von Borreliose beim Hund sein. Was tun bei Borreliose bei Hunden?
Schon ein Zeckenstich reicht aus, um Borreliose auf den Hund zu übertragen. Was tun bei Borreliose beim Hund und wie Borreliose bei Hunden erkennen?

AUCH DER VIERBEINER KANN SICH ANSTECKEN

Nicht nur für den Menschen, auch für den Hund kann Borreliose gefährlich werden. Denn: Die Bakterien der Gattung Borrelia können auch unsere Vierbeiner infizieren – und sowohl beim Menschen, als auch beim Hund einen besonders ernsten Verlauf nehmen. Als wichtigste Überträger der Infektionskrankheit gelten Zecken, in Mitteleuropa vor allem der Gemeine Holzbock. Und wie so oft gilt: Vorsorge ist der beste Schutz – und, dass Zecken schnell unschädlich gemacht werden.

SYMPTOME DER BORRELIOSE BEIM HUND

Eine Borreliose beim Hund zu erkennen ist nicht ganz einfach. Die beim Menschen typische Wanderröte fehlt bei Hunden oder ist im dichten Fell nicht erkennbar. Hat Ihr Hund dagegen Fieber oder geschwollene Lymphknoten, können das erste Anzeichen sein. Als Folge einer infektionsbedingten Arthritis in den Gelenken kann Ihr geliebter Vierbeiner lahmen. Auch ein chronischer Verlauf mit schmerzhafter Polyarthritis ist möglich. Als Spätfolge der Infektion kann eine Nierenentzündung auftreten. In vielen Fällen verläuft die Borreliose beim Hund aber ohne erkennbare klinische Symptome.

AUF EINEN BLICK: BORRELIOSE-SYMPTOME BEIM HUND

  • Fieber
  • Mattigkeit
  • Lymphknotenschwellung
  • Gelenkschwellungen
  • Lahmheit durch Gelenkentzündungen
  • Chronische Gelenkentzündung / Polyarthritis
  • Nierenentzündung als Spätfolge

VORSORGE IST DER BESTE SCHUTZ

Der beste Schutz vor der Ansteckung mit Borreliose-Bakterien besteht aus drei einfachen Maßnahmen: der Anwendung eines Antiparasitikums, um Zecken, die den Hund befallen haben, schnell unschädlich zu machen, einer Impfung und dem regelmäßigen Absuchen nach Zecken. Zwar überträgt nicht jede Zecke den Erreger, doch sollten Sie hier kein Risiko eingehen.

FRONTLINE schützt Ihren Vierbeiner als Spot-on oder Spray vor Zecken sowie auch vor Flöhen und Haarlingen. Behandeln Sie Ihren Hund alle vier Wochen und suchen Sie nach dem Spaziergang das Fell Ihres Lieblings nach Zecken ab.

Ebenfalls Schutz für Ihren Hund bietet die Borreliose-Impfung. Denn anders als für Menschen ist für Hunde ein Impfstoff gegen Borreliose verfügbar. Die Impfung wirkt gegen drei Erregerstämme der Borreliose und kann verhindern, dass die Bakterien aus einer festgesaugten Zecke in das Blut des Hundes gelangen.

DIAGNOSE UND BEHANDLUNG DER BORRELIOSE BEIM HUND

Zeigt Ihr Hund trotz aller Vorsicht Symptome einer Borreliose? Mit verschiedenen Labortests kann Ihr Tierarzt eine mögliche Infektion nachweisen. Ein Antikörpertest zeigt, ob das Tier schon einmal mit dem Erreger in Kontakt kam. Wichtig: Antikörper sind erst nach drei bis vier Wochen nach Kontakt nachweisbar. Direkte Nachweise der Bakterien aus der Gelenkflüssigkeit oder aus Hautproben können die Diagnose darüber hinaus absichern.

Zur Behandlung der Borreliose bekommt Ihr Hund ein Antibiotikum verabreicht. Schmerzmittel oder Entzündungshemmer können die Symptome außerdem lindern. Ihr Tierarzt sollte die antibakterielle Therapie so früh wie möglich beginnen. Für die erfolgreiche Bekämpfung der Erreger ist eine mehrwöchige Therapie für mindestens einen Monat ohne Unterbrechung ratsam.

IST BORRELIOSE BEIM HUND ANSTECKEND?

Borreliose kann nicht direkt vom Hund auf den Menschen oder andere Tiere übertragen werden. Jedoch kann Ihr Vierbeiner jederzeit Zecken aus dem Garten oder vom Waldspaziergang mit ins Haus bringen. Tragen die Zecken den Borreliose-Erreger in sich, besteht auch ein Infektionsrisiko für Menschen und für andere Tiere im Haushalt. Optimaler Schutz heißt daher, alle Tiere im Haushalt vorbeugend zu behandeln und regelmäßig auf Zeckenbefall zu kontrollieren. Nach dem richtigen Entfernen einer Zecke ist es wichtig, den Parasiten unschädlich zu machen, z. B. mit Alkohol.

GUT ZU WISSEN: FAKTEN ZUR BORRELIOSE BEIM HUND

  • Das fachgerechte Entfernen der Zecke verringert das Infektionsrisiko, z. B. mit einem Zeckenhaken
  • Absuchen lohnt sich: Borreliose-Erreger gelangen erst nach 16 bis 24 Stunden von einer festgesaugten Zecke in den Hund
  • Die Übertragung erfolgt durch einen Zeckenstich – der umgangssprachliche „Zeckenbiss“ ist eigentlich nicht korrekt
  • Die Borreliose-Impfung wirkt gegen die drei am weitesten verbreiteten Borrelia-Stämme
  • Die direkte Ansteckung des Menschen von einem Hund mit Borreliose ist nicht möglich
  • Borreliose wird auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit genannt