Auf Hunde spezialisiert: Die Braune Hundezecke

Die Braune Hundezecke gehört zu den weniger bekannten Zeckenarten in Deutschland. Weltweit ist sie aber eine der häufigsten Zecken: Ursprünglich aus Afrika und dem Mittelmeerraum stammend, hat sich Rhipicephalus sanguineus, wie die Zecke wissenschaftlich heißt, fast über den ganzen Globus ausgebreitet. Wie ihr deutscher Name vermuten lässt, sind Hunde die hauptsächlichen Wirtstiere dieses blutsaugenden Parasiten. Im Zweifelsfall befällt die Braune Hundezecke aber auch Katzen – und macht auch vor Menschen nicht halt.^{1, 2}

Braune Hundezecken werden leicht mit der in Deutschland sehr häufigen Zeckenart Gemeiner Holzbock verwechselt, denn beide Zeckenarten haben eine ähnliche Färbung und werden etwa 3 bis 4 Millimeter groß. Anders als beim Holzbock ist der Rückenschild der Hundezecke aber nicht schwarz, sondern braun, und hebt sich dadurch optisch weniger stark vom restlichen Rücken ab. Zudem läuft der Körper der Braunen Hundezecke zum Kopf hin etwas spitzer zu als der des Gemeinen Holzbocks, insbesondere bei den Männchen.^{1, 3}

Da die Braune Hundezecke aus warmen Regionen stammt, gelangt sie vor allem als Reisemitbringsel auf Hunden nach Mittel- und Nordeuropa. Im Freien kann die Braune Hundezecke in Deutschland nicht überleben, findet jedoch in geschützten Räumen geeignete Bedingungen vor. Ob Hundezwinger, Tierheim, Hundepension, Tierarztpraxis oder Wohnraum: solange sich geeignete Wirtstiere in der Umgebung befinden, kann sie sich vermehren und in Innenräumen einnisten.¹

Wenn sie nicht an ihrem Wirtstier saugt, lebt die Zecke in der Umgebung ihres Wirtes, also z. B. in Hundekörben oder -decken. Sie verkriecht sich aber auch in die Ritzen und Spalten der Wände, in Fußböden oder in Möbel. Da Braune Hundezecken sich schnell vermehren, kann es in den betroffenen Räumlichkeiten zu einem Massenbefall kommen. Im schlimmsten Fall ist eine professionelle Schädlingsbekämpfung notwendig.^{2, 3}

Bei ihrer Blutmahlzeit kann die Braune Hundezecke einen Hund mit verschiedenen Krankheitserregern infizieren, etwa mit der auch als Hundemalaria bekannten Babesiose. Babesiose wird auch von der Auwaldzecke übertragen, allerdings unterscheiden sich die Erreger: Braune Hundezecken können Babesia vogeli oder Babesia gibsoni übertragen, Auwaldzecken dagegen Babesia canis. Erstere beiden sind in Mitteleuropa zum Glück nicht verbreitet, Babesia canis wird dagegen regelmäßig auch bei Hunden in Deutschland diagnostiziert.^{1, 4}

Auch Ehrlichien können von der Braunen Hundezecke weitergegeben werden. Diese Bakterien, genauer gesagt die Art Ehrlichia canis, verursachen die monozytäre Ehrlichiose beim Hund – eine Infektionskrankheit, die ähnlich der Babesiose vor allem als Reisekrankheit bekannt ist. Vereinzelt haben sich aber auch schon Hunde in Deutschland mit Ehrlichiose angesteckt. Ehrlichien befallen bestimmte Arten der weißen Blutkörperchen und stören die Immunabwehr des Vierbeiners. Verläuft die Ehrlichiose beim Hund chronisch, sind irreversible Organschäden möglich. Bei der chronischen Infektion können Ehrlichien dauerhaft im Körper verbleiben und trotz Therapie nicht vollständig entfernt werden.⁵

Ebenso eine vor allem im Mittelmeerraum wichtige Infektion ist die canine Hepatozoonose. Sie hat einen ungewöhnlichen Übertragungsweg: Hunde stecken sich an, indem sie eine Braune Hundezecke verschlucken, die den Erreger Hepatozoon canis in sich trägt. Über den Hundedarm gelangt der Einzeller in das Blut des Vierbeiners und kann schließlich in verschiedenen Organen wie Leber, Milz, Lunge und Lymphknoten Entzündungen auslösen. Bei einem schweren Verlauf kann die Krankheit tödlich enden. Die Behandlung ist schwierig – der beste Schutz ist, wie bei allen zeckenübertragenen Krankheiten, die vorsorgliche Abwehr der Parasiten.^{1, 6}

Zum Teil können Hunde gegen Zecken immun werden und die Parasiten zu einem gewissen Grad am Blutsaugen hindern. Die Braune Hundezecke ist allerdings sehr gut an den Hund, ihr hauptsächliches Wirtstier, angepasst. Eine sich eventuell gebildete Immunität des Vierbeiners verschwindet nach mehrmaligem Zeckenbefall wieder. Ein Hund kann daher immer wieder als Wirt für die Braune Hundezecke dienen. Auch die verschiedenen Entwicklungsstadien der Zecke, also die Larve, die Nymphe und die ausgewachsene Zecke, können nacheinander den gleichen Hund befallen.^{1, 2}

Auch wenn Hunde die bevorzugten Wirtstiere der Braunen Hundezecke sind, befällt sie manchmal Menschen – vor allem, wenn die Vierbeiner in der Umgebung fehlen oder sich die Parasiten stark vermehren und massenhaft in Wohnräumen auftreten. Fälle, bei denen Rhipicephalus sanguineus Menschen gestochen hat, sind vor allem aus dem Süden bekannt, z. B. aus Sizilien. Die Zecken können dabei das Mittelmeer-Fleckfieber übertragen – eine Krankheit, die durch Rickettsien verursacht wird. Und auch Babesiose und Ehrlichiose sind Zoonosen, mit denen sich Menschen anstecken können. Die canine Hepatozoonose ist keine Zoonose.^{1, 2}

Wie für alle Zeckenarten, so gilt auch für die Braune Hundezecke: Festgesaugte Exemplare sollten so schnell wie möglich entfernt werden. Suche deinen Hund oder deine Katze also regelmäßig nach den Parasiten ab. Beim Entfernen von Zecken gibt es einiges zu beachten – wie es richtig geht, erfährst du auf unseren Seiten rund um die Themen Zeckenentfernung bei Hunden und Zeckenentfernung bei Katzen.

Da Hunde von der Braunen Hundezecke in Massen befallen werden können, ist ein Absuchen und Entfernen mit der Hand nicht immer möglich. In solchen Fällen muss der Vierbeiner mit einem effektiven Zeckenmittel behandelt werden. Und auch als vorsorglicher Schutz vor den Parasiten und möglichen übertragbaren Krankheiten sind Zeckenmittel wie FRONTLINE sehr ratsam.

Ein großer Vorteil: Die FRONTLINE-Produkte wirken nicht nur gegen Zecken, sondern bekämpfen gleichzeitig mehrere Parasiten. FRONTLINE SPOT ON dient als Zecken-, Haarlings- und Flohmittel in einem, sowohl für Hunde als auch für Katzen. FRONTLINE COMBO ist die richtige Wahl, um neben Zecken, Flöhen und Haarlingen auch die Entwicklung von Flöhen in der Umgebung deines Tieres zu bekämpfen.

Zusätzlich zu Flöhen und Zecken enthält FRONTLINE TRI-ACT für Hunde einen Wirkstoff gegen fliegende Insekten und wirkt zudem repellierend, also schon vor dem Stich abwehrend. FRONTLINE TRI-ACT bietet zudem das umfassendste Wirkspektrum aller FRONTLINE-Produkte. Besonders praktisch sind zudem FRONTPRO Kautabletten, die Hunden besonders leicht zu verabreichen sind und gegen Zecken und Flöhe wirken.

Da sich Braune Hundezecken in Wohnungen und anderen Innenräumen sehr wohlfühlen und möglicherweise einnisten, sollte die Umgebung der befallenen Tiere, die Schlafplätze, Textilien und ähnliches unbedingt mitbehandelt werden. Mit FRONTLINE HOMEGARD geht das ganz einfach: als Spray für den Haushalt bietet es bis zu sechs Monate lang Schutz vor Zecken sowie zusätzlich auch vor Flöhen. Greif am besten rechtzeitig ein und verhindere einen massenhaften Befall der Räumlichkeiten mit der Braunen Hundezecke, sonst ist möglicherweise eine professionelle Schädlingsbekämpfung nötig.

1. Deplazes, P., Joachim, A. u. a.: Parasitologie für die Tiermedizin, 4. überarbeitete Auflage, Stuttgart, Thieme Verlag, 2021
2. Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg: Braune Hundezecke 
3. Universität Hohenheim: Die braune Hundezecke – Überlebenskünstler, auch bei Trockenheit
4. Thieme Vet: Reisekrankheiten beim Hund – Kanine Babesiose
5. Thieme Vet: Reisekrankheiten beim Hund – Kanine monozytäre Ehrlichiose – das Zeckenfieber der Reisekrankheiten
6. Kohn, B., Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik, 12. Auflage, Stuttgart, Enke Verlag, 2017