Überträger der Ehrlichiose beim Hund: die Braune Hundezecke

Ehrlichiose beim Hund: mit den Zecken in den Norden

Ehrlichiose ist eine durch Zecken auf Hunde übertragbare Krankheit, die Fieber, Erbrechen und Atemnot auslösen kann.
Ehrlichiose kann bei Hunden durch einen Zeckenstich ausgelöst werden und im schlimmsten Falle tödlich enden.

EHRLICHIOSE BEI HUNDEN: WARUM ZECKEN EINE ROLLE SPIELEN

Wie Anaplasmose und Borreliose gehört auch die Ehrlichiose beim Hund zu den bakteriellen Infektionskrankheiten, die durch Zecken übertragen werden. In Deutschland wird die Infektion aufgrund ihrer überwiegenden Verbreitung in Südeuropa zu den Reisekrankheiten gezählt und auch als Mittelmeerkrankheit bezeichnet. Die Zecken, die Ehrlichiose auf Hunde übertragen, können in Innenräumen, aber auch in kühleren Regionen überleben. Die Infektion wird in drei Phasen unterteilt – bei immungeschwächten Hunden oder Hunden mit weiteren Krankheiten kann die Erkrankung schwerwiegend verlaufen.

ÜBERTRAGER DER EHRLICHIOSE BEIM HUND: DIE BRAUNE HUNDEZECKE

In Europa überträgt die Braune Hundezecke, auch ‚Rhipicephalus sanguineus‘ genannt, die Ehrlichiose auf Hunde. Daher kommt auch die Verbreitung der Krankheit im Süden zustande: Der Parasit benötigt warme Temperaturen für seine Entwicklung. In den vergangenen Jahrzehnten konnte sich die Braune Hundezecke aber auch weit in den Norden ausbreiten: Hunde, die mit Herrchen und Frauchen verreisen, schleppen die Zecken immer wieder in Mittel- und Nordeuropa ein.

In den kühleren Ländern überlebt die Braune Hundezecke in Wohnungen, Tierheimen oder auch Hundepensionen. Schon durch ein einzelnes mit einem Hund eingeschlepptes Weibchen, das Eier legt, kann sich die Zeckenart in einer Wohnung einnisten und sich stark vermehren. In manchen nordeuropäischen Städten ist die Zecke inzwischen sogar häufiger als der Gemeine Holzbock, die häufigste Zeckenart Europas.

WIE VERLÄUFT DIE EHRLICHIOSE BEIM HUND?

Ehrlichia canis, wie der Erreger der Ehrlichiose beim Hund heißt, befällt im Körper des Vierbeiners vor allem Monozyten und Makrophagen – das sind spezielle Blutzellen, die zur Gruppe der weißen Blutkörperchen gehören. Nach dem Zeckenstich vermehren sich die Erreger in einer bis drei Wochen in den Blutzellen und dringen auch in Organe wie die Milz, die Leber, das Herz, die Nieren und die Lunge vor. Die anschließende akute Krankheitsphase dauert bis zu vier Wochen, in denen der Hund verschiedene, unspezifische Anzeichen der Erkrankung zeigen kann.

Zu den möglichen Ehrlichiose-Symptomen beim Hund gehören:

  • Gewichtsverlust und Lethargie
  • Fieber
  • Blasse Schleimhäute
  • Angeschwollene Lymphknoten
  • Nasenbluten sowie punkt- und fleckförmige Blutungen in der Haut
  • Erbrechen und Atemnot
  • Eventuell Bewegungsstörungen, Anfälle, Lähmungen und weitere neurologische Symptome

EHRLICHIOSE BEI HUNDEN: SYMPTOME AUF EINEN BLICK

Lethargie, Fieber und Gewichtsverlust als Anzeichen einer Ehrlichiose bei Hunden.
FIEBER, GEWICHTSVERLUST & LETHARGIE

Lethargie, Fieber, Gewichtsverlust und blasse Schleimhäute - all das können Symptome für eine Ehrlichiose bei Hunden sein.

Ehrlichiose bei Hunden kann sich durch Nasenbluten, Atemnot und Erbrechen äußern.
NASENBLUTEN, ATEMNOT & ERBRECHEN

Geschwollene Lymphknoten, Nasenbluten, fleckförmige Blutungen in der Haut und auch Erbrechen können weitere Anzeichen für eine Ehrlichiose bei Hunden sein.

Auch neurologische Ausfälle, Lähmungen oder Bewegungsstörungen können auf eine Ehrlichiose bei Hunden hindeuten.
ANFÄLLE, BEWEGUNGSSTÖRUNGEN & LÄHMUNG

Lähmungen, neurologische Symptome, Anfälle und auch Bewegungsstörungen - bei diesen Anzeichen mit dem Hund bitte direkt zum Tierarzt gehen.

SUBKLINISCHE UND CHRONISCHE EHRLICHIOSE BEIM HUND

Nach der akuten Phase kann sich eine subklinische Phase anschließen, die mehrere Monate bis Jahre andauern kann. Die bakteriellen Erreger befinden sich in dieser Zeit vor allem in der Milz, die betroffenen Hunde haben keine erkennbaren Symptome. Anschließend entwickeln manche Hunde eine chronische Phase mit schwerwiegenden Symptomen. Der Hund kann z. B. plötzlich erblinden, starke Gelenkbeschwerden bekommen oder an einer Niereninsuffizienz leiden. In dieser Phase sind die Heilungschancen deutlich schlechter als zu Beginn der Erkrankung.

WIE WIRD EHRLICHIOSE BEIM HUND DIAGNOSTIZIERT?

Hunde mit Verdacht auf eine Ehrlichiose-Infektion müssen unbedingt tiermedizinisch untersucht werden. In der akuten Krankheitsphase stellt der Tierarzt oder die Tierärztin eventuell Abweichungen im Elektrokardiogramm oder eine Vergrößerung des Herzmuskels oder der Milz fest. Bei der Untersuchung des Blutes zeigt sich mitunter, dass die Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten) verringert ist. In der chronischen Phase der Erkrankung ist oftmals die Zahl aller Blutzellen verringert und es befinden sich generell mehr Antikörper im Blut.

Gesichert wird die Diagnose durch einen direkten Nachweis des Erregers. In der akuten Phase ist dies mit einer mikroskopischen Untersuchung des Blutes möglich – Ehrlichia canis verursacht bestimmte, sichtbare strukturelle Veränderungen in manchen der befallenen Zellen. Außerdem lässt sich der Erreger mit einem PCR-Test nachweisen. Eine bis vier Wochen nach der Ansteckung haben betroffene Hunde auch Antikörper gegen den Erreger – steigt der Antikörperspiegel im Zeitverlauf an, handelt es sich vermutlich um eine akute Infektion.

DIAGNOSE POSITIV: WAS TUN?

Ehrlichiose beim Hund wird mit einem Antibiotikum behandelt – die Therapie dauert ca. vier Wochen, in denen der Vierbeiner z. B. zweimal täglich Doxycyclin bekommt. Bestimmte Symptome können zusätzlich unterstützend behandelt werden, z. B. mit Infusionen. Um das Anschlagen der Therapie zu beurteilen, sollte etwa zwei Wochen nach deren Ende erneut ein PCR-Test gemacht werden – sind dann noch Erreger nachweisbar, sollte die Ehrlichiose-Behandlung wiederholt werden. Doch auch, wenn keine Erreger nachgewiesen werden, können sie in der Milz und im Knochenmark noch vorhanden sein, sodass sich eine chronische Ehrlichiose beim Hund entwickeln kann. Eine Impfung gegen Ehrlichiose gibt es nicht – der beste Schutz vor der Infektion ist es, die Ansteckung des Vierbeiners von vornherein zu verhindern.

ZECKENABWEHR: DER EFFEKTIVSTE SCHUTZ VOR EHRLICHIOSE

Das Hundefell nach Spaziergängen und der Zeit im Freien regelmäßig auf Zecken abzusuchen, ist wichtig – da die Braune Hundezecke aber hierzulande vor allem in Innenräumen aktiv ist, ist ein durchgängiger Schutz mit einem Zeckenmittel unabdingbar. FRONTLINE TRI-ACT schützt Hunde für bis zu vier Wochen vor Zecken – das Mittel wird als Spot-on angewendet und wirkt zusätzlich auch gegen Flöhe und fliegende Insekten. Es wird in vordosierten Pipetten dargereicht, die optimal auf das Gewicht des Hundes abgestimmt sind, und verteilt sich nach dem Auftragen innerhalb von 1-2 Tagen wie ein unsichtbarer Schutzmantel über die gesamte Haut des behandelten Tieres. 

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ERHÖHTES RISIKO FÜR EHRLICHIOSE-SYMPTOME

Zwar sind alle Hunde unabhängig von ihrem Alter oder Geschlecht für den Erreger Ehrlichia canis anfällig und sollten das ganze Jahr über vor Zecken geschützt sein – manche Rassen haben jedoch ein höheres Risiko, starke Krankheitssymptome zu entwickeln. Zu diesen Rassen gehören der Deutsche Schäferhund und der Siberian Husky.

IST EHRLICHIOSE ANSTECKEND FÜR MENSCHEN UND KATZEN?

Auch für Menschen und Katzen sind Zecken bedeutende Krankheitsüberträger. Zum einen befällt die Braune Hundezecke aber überwiegend Hunde, zum anderen kann der Erreger Ehrlichia canis Menschen vermutlich nicht infizieren. Die Ehrlichiose des Menschen wird von anderen Erregern verursacht sowie von anderen Zeckenarten übertragen, die in Europa nicht heimisch sind. Katzen können sich dagegen mit Ehrlichia canis infizieren. Ein Ausbruch der Krankheit und die Ausbildung von Symptomen sind bei Katzen aber eher selten.

QUELLEN ZUM NACHLESEN:

Kohn, B., Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik, 12. Auflage, Stuttgart, Enke Verlag, 2017

Tiermedizinportal: Ehrlichiose beim Hund

Deplazes, P., Joachim, A. u. a.: Parasitologie für die Tiermedizin, 4. überarbeitete Auflage, Stuttgart, Thieme Verlag, 2021

Lutz, H., Kohn, B., Forterre, F.: Krankheiten der Katze, 6. Auflage, Stuttgart, Thieme Verlag, 2019