GEMEINER HOLZBOCK: BEI HUND UND KATZE OFT ZU FINDEN
Hast du schon einmal von der Zecke ‚Gemeiner Holzbock‘ gehört? Es ist die häufigste Zeckenart in unseren Breiten: Fast 80 Prozent der Zecken, die in einer wissenschaftlichen Studie bei Hunden gefunden wurden, gehörten zu dieser Art. Bei Katzen waren es sogar über 90 Prozent.1 Wie zahlreiche andere Zeckenarten, so kann auch die Art Gemeiner Holzbock Krankheiten übertragen. Hunde und Katzen sollten daher möglichst gut vor Ixodes ricinus, wie die Zecke wissenschaftlich heißt, geschützt sein – am besten mit einem zuverlässigen Zeckenmittel.
WIE SIEHT DER GEMEINE HOLZBOCK AUS?
Die Spezies Gemeiner Holzbock gehört zu den sogenannten Schildzecken. Am vorderen Teil ihres orangeroten bis graublauen Rückens trägt sie einen schwarzen, harten Rückenschild. Während des Wachstums durchläuft sie mehrere Entwicklungsstadien: Als Larve ist der Gemeine Holzbock ca. 0,5 Millimeter, als Nymphe ca. 1,3 bis 1,5 Millimeter und als ausgewachsene Zecke etwa 3 bis 4 Millimeter groß. Sobald die Zecke Blut gesaugt hat, wird sie allerdings deutlich größer: Über einen Zentimeter erreichen ausgewachsene vollgesogene Holzböcke. Blut saugen dabei nicht nur die Weibchen des Gemeinen Holzbocks, sondern alle Entwicklungsstadien und Geschlechter dieser Zeckenart.2, 3
GEMEINER HOLZBOCK ODER ZECKE, WAS IST WAS?
Der Gemeine Holzbock ist eine von vielen Zeckenarten, die es auf der Welt gibt. Da die Zeckenart in Mitteleuropa sehr häufig ist, kennen wir sie als die klassische Zecke. In Deutschland gibt es aber noch weitere Zeckenarten, z. B. die Auwaldzecke und die Igelzecke. Auwaldzecken haben einen braunschwarz gemusterten Rückenschild, während Igelzecken an ihrer hellen Farbe zu erkennen sind.2, 4
In den letzten Jahren sind zudem auch immer wieder Zeckenarten aufgetaucht, die ursprünglich nicht in Deutschland vorkamen: etwa die Braune Hundezecke, die z. B. als Reisemitbringsel aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland gelangen kann, oder Zecken der Gattung Hyalomma, die unter anderem aus Afrika und Asien stammen und deutlich größer sind als der Gemeine Holzbock.2
AKTIVITÄT DES GEMEINEN HOLZBOCKS: WANN IST ZECKENSAISON?
Die Zeckenart Gemeiner Holzbock bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 17 und 20 °C. Im Jahresverlauf hat ihre Aktivität daher zwei Höhepunkte: in der Zeit von Mai bis Juni sowie im September. Aktiv ist die Zecke jedoch auch bei höheren und niedrigeren Temperaturen. Solange das Thermometer nicht über 30 °C steigt, kann sich ein Gemeiner Holzbock im Sommer auf die Lauer legen. In der kühlen Jahreszeit wird die Zecke erst bei Temperaturen konstant unter 6 °C inaktiv.2, 4
Das heißt allerdings nicht, dass du deine Hunde und Katzen im Hochsommer und im Winter nicht vor Zecken schützen solltest – denn andere Zeckenarten sind auch dann aktiv. Die Braune Hundezecke ist z. B. gut an hohe Temperaturen angepasst, die Auwaldzecke kommt dagegen auch mit Temperaturen um den Gefrierpunkt zurecht.1, 2 Und auch der Gemeine Holzbock befällt Hund und Katze in den Wintermonaten, sofern die Temperaturen eher mild sind.1
GEMEINER HOLZBOCK BREITET SICH AUS
Studien zeigen nicht nur, dass der Gemeine Holzbock zunehmend das ganze Jahr über aktiv ist, sondern auch, dass sich sein Verbreitungsgebiet vergrößert: In Europa hat sich das Vorkommen des Gemeinen Holzbocks in den letzten Jahrzehnten immer weiter in den Norden sowie in höhere Berglagen ausgedehnt.1, 2 Hinzu kommt, dass die Zecke keineswegs nur in Wäldern und Wiesen auf ihre Opfer lauert: Mit Nagetieren oder Vögeln gelangt der Parasit auch in die unmittelbare Nähe von Wohnungen und Häusern. In einer Untersuchung von Gärten in Norddeutschland wurde die Zecke in neun von zehn Privatgärten gefunden.5
INFEKTIONSKRANKHEITEN: WAS ÜBERTRÄGT IXODES RICINUS?
Die Art Gemeiner Holzbock bzw. Ixodes ricinus kann verschiedene Erreger übertragen, an denen Hunde und Katzen erkranken können, z. B. Bakterien wie Borrelien und Anaplasmen. Hunde können sich bei der Zecke außerdem auch mit dem FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus) anstecken. FSME und Borreliose ist auch für Menschen gefährlich: In Europa ist der Gemeine Holzbock der wichtigste Überträger dieser Krankheiten auf Menschen.2 Zeckenübertragene Krankheiten können bei Hunden, Katzen und Menschen einen schweren Verlauf nehmen und sind mitunter schwierig zu behandeln. Der vorsorgliche Zeckenschutz sollte daher oberste Priorität haben – um das Risiko einer Krankheitsübertragung zu verringern.
DEN GEMEINEN HOLZBOCK BEKÄMPFEN, ABER WIE?
Wie bei allen Zeckenarten gilt auch beim Gemeinen Holzbock: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Daher solltest du den Vierbeiner nicht nur regelmäßig auf Zecken untersuchen, sondern ihn auch vorsorglich mit einem Zeckenmittel schützen. Die FRONTLINE-Produktpalette bietet effektive Mittel gegen Zecken und Co. FRONTPRO, die erste rezeptfrei zugelassenen Kautablette gegen Zecken und Flöhe bei Hunden, bietet praktischen Zeckenschutz in Tablettenform. Die Kautablette ist einfach zu verabreichen und tötet durch ihre Wirkweise von innen heraus Zecken und Flöhe wirksam ab. Das Spot-on FRONTLINE TRI ACT besitzt neben einer abtötenden Wirkung gegen Zecken, Flöhe und fliegende Insekten zusätzlich einen repellierenden, also abwehrenden Schutz. So kann das Risiko, dass es sich der Gemeine Holzbock auf deinem Hund gemütlich macht, reduziert werden. FRONTLINE SPOT ON wirkt bei Hunden und Katzen gegen Zecken sowie auch Flöhe und Haarlinge und wird einfach auf die Haut des Vierbeiners aufgetragen. FRONTLINE COMBO hemmt zusätzlich zur Bekämpfung von Zecken, Flöhen und Haarlingen auf Katze und Hund auch die Entwicklung von Flöhen in der Umgebung deines Tieres.
ZECKENBEFALL: WIE LÄSST SICH DER GEMEINE HOLZBOCK ENTFERNEN?
Wenn du eine Zecke auf deinem Vierbeiner entdeckst, solltest du sie trotz Parasitenmittel schnellstmöglich entfernen. Denn: Vor allem Hunde können sich direkt nach dem Stich des Gemeinen Holzbocks, aber auch anderen Zeckenarten, mit FSME-Viren, Borrelien und Co. anstecken.6 Achte beim Absuchen deines Hundes oder deiner Katze vor allem auf die unbehaarten Körperstellen mit dünner Haut, etwa am Kopf, an den Ohren, in den Achselhöhlen oder in der Leistengegend. Um mehr darüber zu erfahren, wie du den Gemeinen Holzbock entfernen kannst, besuche unsere Infoseiten mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Zeckenentfernung beim Hund und der Zeckenentfernung bei Katzen.
QUELLEN
- Probst, J. et al.: Year-round tick exposure of dogs and cats in Germany and Austria: results from a tick collection study. Parasites Vectors. 2023;16(1):70. doi: 10.1186/s13071-023-05693-5
- Deplazes, P., Joachim, A. u. a.: Parasitologie für die Tiermedizin, 4. überarbeitete Auflage, Stuttgart, Thieme Verlag, 2021
- Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg: Gemeiner Holzbock
- Bundesverband für Tiergesundheit e. V.: Hintergrundinformationen Zecken
- Richter, D. et al.: Features in and around residential gardens affecting the presence and abundance of questing Ixodes ricinus ticks. Infect. Ecol. Epidemiology. 2023;13(1):2207878. doi: 10.1080/20008686.2023.2207878
- Kohn, B., Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik, 12. Auflage, Stuttgart, Enke Verlag, 2017
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