Sandmücken beim Hund: Auswirkungen, Symptome und Prävention

Sandmücke beim Hund: erkennen, behandeln, vorbeugen

Sandmücken sind Überträger der Leishmaniose, eine für Hunde lebensgefährliche Infektionskrankheit.
Sandmücken gelten als Hauptüberträger der für Hunde gefährlichen Infektionskrankheit Leishmaniose.

DIE SANDMÜCKE: PHLEBTOMINAE

Die Sandmücke ist ein fliegendes Insekt, das nicht nur für uns Menschen, sondern vor allem auch für unsere Hunde gefährlich werden kann. Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, breitet sie sich zunehmend auch in Deutschland aus. Auch wenn die nur wenige Millimeter große Mückenart unscheinbar aussieht, gehen eine Reihe Gefahren von ihr für Zwei- und Vierbeiner aus. Welche gesundheitlichen Auswirkungen das sind, wie sich eine von Sandmücken übertragene Krankheit äußern kann und welche Maßnahmen zur Prävention und zum Schutz des Hundes möglich sind, haben wir für euch zusammengefasst.

WAS SIND SANDMÜCKEN?

Sandmücken, wissenschaftlich auch Phlebotominae (auch Phlebotomen) genannt, sind unter Hundehaltern vor allem als Hauptüberträger der für Hunde tödlich verlaufenden Infektionskrankheit Leishmaniose bekannt. Sie gehören der Familie der Schmetterlingsmücken an und sind bevorzugt im Mittelmeerraum, in Afrika und dem Mittleren Osten beheimatet.

AUSSEHEN UND LEBENSZYKLUS DER SANDMÜCKE

Ihren Namen verdanken die Blutsauger ihrem sandfarbenen Körper. Mit nur etwa zwei Millimeter Größe sind die kleinen stechenden Mücken auf menschlicher und tierischer Haut fast unsichtbar; lediglich ihre großen, schwarzen Augen fallen auf. Da zum Heranreifen des Nachwuchses über Sandmücken-Eier eine Blutmahlzeit nötig ist, suchen sich ausschließlich die weiblichen Sandmücken ihre Opfer. So saugt ein Sandmückenweibchen im Laufe seines rund 40-tägigen Lebens mehrfach Blut und ist nach jedem Saugvorgang zur Eiablage bereit.

Rund fünf Tage nach der Blutmahlzeit legen Sandmücken bis zu 100 Eier, bevorzugt auf dem Erdboden, ab. Die daraus schlüpfenden Sandmücken-Larven ernähren sich dann am Boden von organisch zersetztem Material. Im Laufe ihres Lebens durchlaufen Sandmücken vier verschiedene Larvenstadien. Innerhalb Europas findet die Überwinterung im letzten Stadium statt. Diesem folgt die Verpuppung der Larven und nur einige Tage später das Schlüpfen einer neuen, adulten Sandmücke.

Ab dem Erwachsenenstadium ernähren sich Sandmücken hauptsächlich von Exkrementen der Blattläuse oder von Pflanzensäften. Sowohl die weiblichen als auch die männlichen Insekten sind daher häufig an Obstbäumen zu finden, die neben dem Saft der Pflanzen oftmals von Blattläusen befallen sind. Man findet sie hier bevorzugt in der Dämmerung.

Die Entwicklung über die verschiedenen Larvenstadien bis zur adulten Sandmücke dauert für die unterschiedlichen Sandmückenarten unterschiedlich lang. Grob kann man sagen, dass vor allem in tropischen Gefilden mehrere Sandmücken-Generationen pro Jahr entstehen. Im mediterranen Raum dauert vor allem die Entwicklung der „Wintergeneration“ aufgrund der kühleren Temperaturen etwas länger. Hier entstehen meist nur zwei Generationen pro Jahr. In Deutschland wurde an der Sandmückenart Phlebotomus mascittii sogar nur eine Generation pro Jahr beobachtet.

SO SEHEN SANDMÜCKEN AUS

Die Sandmückenart phlebotomus sergenti sticht durch ihren sandfarbenen Körper und ihre schwarzen Augen hervor.
SANDMÜCKE AUF MENSCH

Die Sandmücke ist vor allem ihrem sandfarbenem Körper und den großen, schwarzen Augen gut zu erkennen. Sandmücken gelten als Hauptüberträger von Leishmania infantum, dem Erreger der Leishmaniose.

Sandmücken saugen Blut bei Mensch und Tier, um zur Eiablage bereit zu sein. Nach der Blutmahlzeit legt ein Sandmücken-Weibchen bis zu 100 Eier.
SANDMÜCKENSTICH

Um zur Eiablage bereit zu sein, saugt die Sandmücken Blut – hier gut an dem vollgesogenen Körper zu erkennen.

VORKOMMEN DER SANDMÜCKE: SANDMÜCKEN IM MITTELMEERRAUM

Sandmücken und die mit ihnen verbundene „Reisekrankheit“ Leishmaniose treten besonders häufig in Mittelmeer-Regionen auf. Reisenden fällt die Stechmückenart wie beschrieben häufig durch die herausstechenden, schwarzen Augen auf. Insgesamt gibt es 23 nachgewiesene Sandmückenarten, die unterschiedliche Verhaltensmuster zeigen. Vier der Arten saugen ihr Blut ausschließlich an Vögeln oder Reptilien, andere an kleinen Nagern wie Mäusen oder Ratten. Teilweise können auch Fledermäuse betroffen sein. Doch auch Hunde und der Mensch sind beliebte Opfer der Stechmücken.
Die Saison der Sandmücken in Mittelmeer-Regionen geht etwa von April bis November. Je nach Temperaturschwankungen können sie jedoch auch länger auftreten und ihrer Nahrungssuche nachgehen.
 

VORKOMMEN DER SANDMÜCKE: SANDMÜCKEN IN DEUTSCHLAND

In Deutschland sind Sandmücken noch selten anzutreffen, da sie sich bevorzugt in wärmeren und feuchteren Klimazonen aufhalten. Aufgrund klimatischer Veränderungen und weltweitem Handel wurden in den letzten Jahren verschiedene Sandmückenarten jedoch auch in Deutschland entdeckt, insbesondere in Süddeutschland und im Südwesten des Landes. Da bereits in vielen Teilen Deutschlands vor allem im Sommer mittelmeerähnliche Bedingungen herrschen, wird die Sandmücke also mehr und mehr auch bei uns heimisch. Aktuell laufende Forschungen über die Verbreitung von Sandmücken und in ihnen transportierter Krankheitserreger, die über die Leishmaniosekrankheit hinausgehen, vermuten, dass Sandmücken jedoch in Deutschland bereits weiterverbreitet sind als angenommen. Über den Südwesten und Süddeutschland hinausgehend wurde die Sandmücke bereits in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, aber auch nördlich von Kaiserslautern entdeckt.

Die Mückenart sucht sich zum Überleben vor allem alte Scheunen, Gebäude mit Mauerwerken, feuchte Bodenstellen oder Ställe. Die fliegenden Insekten bevorzugen warme, windstille und oft auch trockene Orte. Zusätzlich nimmt man an, dass Sandmücken auch hier gut überwintern können. Und: Wo man sie einmal findet, findet man sie in der Regel auch im darauffolgenden Jahr wieder.

Häufig zu beobachten sind Hunde, die im Rahmen von Tierrettungsmaßnahmen vor allem aus südlichen Ländern nach Deutschland importiert werden, und die bereits an Leishmaniose erkrankt sind. Mindestens theoretisch könnten sie so Erreger an Sandmücken weitergeben, die sich dann mit den Krankheitserregern im Organismus weiter in Deutschland ausbreiten.
 

Two Paragraphs
Sandmücken werden allem im südlichen Europa, aber auch in Deutschland zur Gefahr für Hund und Mensch.

SANDMÜCKEN-VERBREITUNGSKARTE

Wir haben euch eine Verbreitungskarte der Sandmücke in Europa erstellt, die einen schnellen Überblick über bereits gefundene Sandmücken liefert. Gut zu erkennen: das Vorkommen von Sandmücken in z.B. Italien, Kroatien, der Türkei, Frankreich oder Spanien. Und: Durch den Klimawandel wandert die Sandmücke vor allem in Richtung Norden und somit auch nach Deutschland.
 

AUSWIRKUNGEN & SYMPTOME VON SANDMÜCKEN BEIM HUND

Ein Sandmücken-Stich kann bei Hunden verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen. Eine der häufigsten Folgen ist eine allergische Reaktion, die zu folgenden Symptomen führen können:

 

  • Allgemeine Unruhe des Hundes
  • Unwohlsein
  • Starker Juckreiz
  • Übermäßiges Kratzen
  • Allergische Reaktionen, Schwellungen und Rötungen, vor allem rund um die Stichstelle
  • Hautrötungen
  • Lokaler Haarausfall
  • Hautinfektionen

Wie bei allen blutsaugenden Parasiten geht die Gefahr der Sandmücke sowohl bei Menschen als auch bei Vierbeinern nicht nur vom Stich selbst, sondern vor allem dem großen Risiko der damit verbundenen Übertragung von Krankheitserregern aus. So können Sandmücken neben anderen Viren und Parasiten die vor allem für Hunde gefährlichen Leishmanien sowie Phleboviren in sich tragen und auf Vierbeiner übertragen.
 

SANDMÜCKEN ALS ÜBERTRÄGER DER LEISHMANIOSE

Die Sandmücke ist vor allem als Überträger der Leishmaniose bekannt. Durch den Stich von infizierten, weiblichen Sandmücken können Leishmanien ins Blut des Hundes gelangen. Oft bringen auch Importhunde oder Hunde nach einer Reise in wärmere Gefilde diese zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten gehörende Erkrankung mit nach Deutschland. In Deutschland sind Schätzungen zufolge aktuell über 130.000 Hunde an Leishmaniose erkrankt. Die Krankheit äußert sich meist durch eher unspezifische Symptome wie beispielsweise:

  • Gewichtsverlust des Hundes
  • allgemeine Schwäche
  • geschwollene Lymphknoten
  • Organvergrößerungen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die Neuinfektionen mit Leishmanien bei Menschen auf weltweit jährlich fast zwei Millionen; das Robert-Koch-Institut geht Stand 2018 von etwa 20 Erkrankungen pro Jahr in Deutschland aus.
 

SCHUTZ GEGEN SANDMÜCKEN BEIM HUND

Hundehalter stellen sich häufig die Frage: Was hilft denn nun gegen Sandmücken beim Hund? Einen Schutz gegen Sandmücken bieten vor allem repellierende, also abwehrende Antiparasitika, die äußerlich auf die Haut des Hundes aufgetragen werden. Zusätzlich helfen aber auch verschiedene, präventive Maßnahmen, um Hunde vor der Sandmücken zu schützen:

  • Spaziergänge in feuchten und sandigen Gebieten während der Sandmücken-Hochzeit vermeiden, vor allem während der Dämmerung und bei Sonnenuntergang – hier sind Sandmücken am aktivsten
  • Fliegengitter an Türen und Fenstern können helfen, geschlossene Räume möglichst frei von Sandmücken zu halten, vor allem während der Spitzenaktivitätszeit der fliegenden Stecher
  • Moskitonetze können vor allem im Urlaub helfen, auch den Schlafbereich des Hundes zu schützen
  • Insektenabwehrende Mittel, die speziell für Hunde formuliert sind – die Wirksamkeit gegen Sandmücken sollte wissenschaftlich bewiesen sein und die Produkte gemäß Packungsbeilage verwendet werden
  • Beratung beim Tierarzt und in Apotheken: Sowohl Tierarztpraxen als auch Apotheken können beratend zur Seite stehen, wenn Sie gezielt nach einem Schutz gegen Sandmücken für Hunde suchen

Bei Verdacht darauf, dass der Hund auf einen Stich allergisch oder anders als sonst reagiert, sollte zeitnah der Tierarzt des Vertrauens aufgesucht werden.
 

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FRONTLINE TRI-ACT für Hunde

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FRONTLINE GEGEN SANDMÜCKEN

Als Mittel gegen Sandmücken beim Hund wehrt FRONTLINE TRI-ACT Sandmücken schon vor dem Stich ab und reduziert so das Risiko einer Leishmaniose bei behandelten Hunden, indem es gegen den Überträger Sandmücke wirkt. Durch seine zusätzlich abtötende Wirkung gegen die Sandmücke trägt FRONTLINE TRI-ACT zusätzlich indirekt zum Schutz anderer Tiere und Menschen bei. Es wird empfohlen, die Anwendung regelmäßig alle vier Wochen aufzufrischen, um die Gefahr einer Schutzlücke so gering wie möglich zu halten und eine andauernde Wirkung gewährleisten zu können.

Zusätzlich wirkt es gegen weitere Stechmücken und Stechfliegen wie beispielsweise die Asiatische Tigermücke. Auch Zecken und Flöhe sind im Wirkspektrum von FRONTLINE TRI-ACT enthalten. Als Spot-on gegen Sandmücken wird es einfach an zwei Stellen im Nacken des Hundes aufgetragen und verteilt sich mit dem Talgfilm innerhalb von ein bis zwei Tagen über die gesamte Körperoberfläche des Hundes.

Wichtig: Vor der Urlaubsreise in ein südlich gelegenes Land sollte FRONTLINE TRI-ACT mindestens 48 Stunden vor der Reise angewendet werden, damit die Verteilungszeit von ein bis Tagen eingehalten werden kann. Nach dieser Verteilzeit ist das Produkt zudem wasserfest: Zwei- und Vierbeiner können die Zeit dann auch unbeschwert an und im Meer genießen. Nach vier Wochen sollte der Schutz zwingend aufgefrischt werden; bei häufigem Baden nach Absprache mit einem Tierarzt oder dem Apothekenpersonal ein paar Tage früher.
 

BEHANDLUNG NACH EINEM STICH VON SANDMÜCKEN

Sollte der Hund von einer Sandmücke gestochen werden und eine oder mehrere der oben aufgeführten Symptome zeigen, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Dieser kann die korrekte Behandlung – bei einer allergischen Reaktion beispielsweise die Gabe von Antihistaminika oder lokal aufzutragenden Salben – verschreiben und beratend zur Seite stehen. Bei Ausbruch einer Leishmaniose gibt es derzeit keine Heilungsgarantie für den Hund. Die Krankheit kann lediglich überwacht und mit Medikamenten behandelt werden, so wird aber oft nur eine klinische Besserung erreicht. Die Infektion bleibt ein Leben lang bestehen.