WAS SIE ÜBER ZECKEN WISSEN SOLLTEN
Wenn der Frühling sich zeigt, bedeutet das meist auch: die Zeckenzeit beginnt. Laut Experten gehört die Zecke sogar zu den gefährlichsten Tieren Deutschlands. Und: Vor allem Hunde und Katzen sind gefährdet. Wenn unsere geliebten Vierbeiner draußen in der freien Natur umherstreunern oder beim Gassi gehen durch Wald und Wiese laufen, sind sie für Zecken ein gefundenes Fressen. Und das nicht nur im Sommer. Denn: Zecken werden bereits ab einer Temperatur von rund 6 Grad Celsius aktiv – je nach Wetterlage können sie daher auch in den Wintermonaten eine Bedrohung darstellen. Die Parasiten benötigen das Blut ihrer Wirte, um sich zu ernähren. Um an das Blut zu gelangen, treten sie in engen Kontakt mit Mensch und Tier und können so ernste Krankheiten übertragen. Beispiele sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME oder Hirnhautentzündung) und Lyme-Borreliose. Symptome können bei Hund und Katze Fieber, Appetitlosigkeit oder auch Bewusstseinstrübungen sein.
ZECKEN BEI HUNDEN & KATZEN VORBEUGEN
Um Zecken effektiv vorzubeugen eignet sich eine Kombination aus regelmäßen Maßnahmen zur Prophylaxe und die Anwendung eines Zeckenschutzmittels. Das bedeutet: Nach jedem Spazier- oder Freigang Ihres Tieres sollten Sie das Fell nach den blutsaugenden Parasiten absuchen. Verbunden mit einer Kuscheleinheit für Hund oder Katze stärkt dieses Vorgehen sogar noch die Tier-Mensch-Bindung. Vor allem noch nicht vollgesaugte Zecken sind oft nur wenige Millimeter klein und daher schwer zu finden. Suchen Sie dabei besonders an gut durchbluteten Stellen wie Kopf und Brust des Tieres. Zecken saugen sich häufig auch an Ohren, Hals, im Zwischenzehenbereich, am Bauch und an den Schenkelinnenseiten des Tieres fest. In Kombination mit einem Zeckenmittel wie FRONTLINE kann so vorbeugend gegen Zecken vorgegangen werden. Wichtig ist die regelmäßige, korrekte und kontinuierliche Anwendung des Präparats. Das Gute: FRONTLINE wirkt gleichzeitig auch gegen Flöhe und Haarlinge bei Hund und Katze. Sollte sich doch mal eine Zecke festgesaugt haben, ist es wichtig zu wissen, wie man Zecken richtig vom Tier entfernt. Achtung: Benutzen Sie auf keinen Fall sogenannte Hausmittel wie Alkohol oder Öl. Wenn die Zecke sich schon festgesaugt hat, können durch den zusätzlichen Stress vermehrt Erreger in die Stichstelle abgegeben werden.
ZECKEN BEI HUNDEN & KATZEN ENTFERNEN
Im Idealfall werden Zecken bereits vom Tier abgesammelt, bevor sie Hund und Katze stechen und sich festsaugen können. Wenn es aber doch zum Zeckenstich kommt, ist schnelles Handeln gefragt. Denn: Je schneller Sie Zecken entdecken, entfernen und unschädlich machen, desto geringer das Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten.Greifen Sie am besten zu Zeckenhaken, Zeckenzange oder -karte und achten Sie darauf, die Zecke sanft zu entfernen. Das hält nicht nur das Stresslevel ihres Tieres unten, sondern schon zudem die durch den Stich gereizte Tierhaut. Und: Das Risiko, den Körper der Zecke zu quetschen, wird mit einem behutsamen Vorgehen minimiert. Benutzen Sie bei der Entfernung von Zecken weder Benzin, noch Nagellackentferner oder Alkohol. Diese vermeintlichen Wege, eine Zecke zu entfernen, erhöhen nur das Risiko der Krankheitsübertragung. Wenn sich die Zecke an einer schwer erreichbaren Stelle befindet, bitten Sie eine andere Person um Hilfe. Nach dem Entfernen sollte die Stichstelle dann desinfiziert oder mit einem Hautschutzgel behandelt werden. Ist die Stelle leicht gerötet, besteht zunächst kein Grund zur Sorge. Wenn die Rötung allerdings bestehen bleibt oder sogar größer wird, suchen Sie zur Sicherheit einen Tierarzt auf.
AUF EINEN BLICK: WIE ENTFERNE ICH ZECKEN BEI HUND UND KATZE?
Wir haben die wichtigsten Informationen, die Sie über Zecken wissen müssen, für Sie zusammengefasst.
- Suchen Sie Ihren Hund und Ihre Katze nach jedem Freigang nach Zecken ab. Denn: Je schneller Sie Zecken entdecken und unschädlich machen, desto geringer das Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten.
- Bei einem Befall: Zeckenhaken, Schlingen oder spezielle Karten verwenden. Setzen Sie diese dann hautnah, langsam und kontrolliert ein.
- Festgesaugte Zecken nicht quetschen, da sonst infektiöser Speichel in die Wunde geraten kann. Falsch ist auch ein Beträufeln mit Öl oder Klebstoff.
- Desinfizieren Sie den Bereich der Stichstelle vorsorglich.
- Entsorgen Sie die Zecke zuverlässig, beispielsweise durch Zerdrücken oder einem Bad in Alkohol oder Desinfektionsmittel.
- Achtung: Sollte der Zeckenkopf in der Stichstelle stecken bleiben, desinfizieren Sie die Stichstelle und stellen Sie Ihr Tier einem Tierarzt vor.
WELCHE KRANKHEITEN KÖNNEN AUF HUND UND KATZE ÜBERTRAGEN WERDEN?
Borreliose
Die sogenannte Borreliose ist vor allem in den nördlichen Breiten die am häufigsten durch Zecken übertragene Krankheit bei Hunden und Katzen. Borrelien, die im Darm der Zecke sitzen und durch den Stich übertragen werden, lösen die Krankheit aus. Denn: Strömt Blut während dem Saugvorgang in den Darm der Zecke, durchdringend die Bakterien die Darmwand und wandern in die Speicheldrüse, von wo sie in den Wirt abgegeben werden. So breiten sie sich dann über Blutkreislauf von Hund und Katze aus und können vor allem Gelenke, in Einzelfällen aber auch Organe und das Nervensystem befallen. Symptome können Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, und Fieber sein – zudem lahmen die betroffenen Tiere oftmals.
Anaplasmose
Anders als die Borreliose kommt die Anaplasmose in ganz Europa, Asien und Nordamerika vor und wird in Deutschland vor allem durch den Gemeinen Holzbock übertragen. Übertragen wird die Krankheit durch Bakterien, sogenannte Anaplasmen, die bestimmte weiße Blutkörperchen des Tieres befallen. Die Symptome ähneln der der Borreliose: Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Gelenkentzündungen und Lahmheit können die Folgen sein. In seltenen Fällen kann es zu einer Störung der Blutgerinnung sowie zu Schleimhautblutungen kommen.
Babesiose
Vielen Tierhaltern ist die Babesiose besser bekannt als „Hundemalaria“ – die Erreger der Babesiose, die sogenannten Babesien, zerstören die roten Blutkörperchen des befallenen Tieres. Unbehandelt verläuft die Krankheit häufig akut und kann innerhalb weniger Tage tödlich enden. Durch die Ausbreitung der Auwaldzecke, einer der Überträger der Krankheit, steigt das Erkrankungsrisiko für Tiere in Deutschland zunehmend. Nach etwa ein bis drei Wochen nach der Infektion durch einen Zeckenstich kann bei Hunden Fieber einsetzen und sich der Urin dunkel verfärben. Weitere Symptome können blasse Schleimhäute, niedriger Blutdruck und eine Milzvergrößerung sein. Bei Erkrankung ist umgehend ein Tierarzt aufzusuchen, der das Tier mit Antiprotozoika behandelt.
NEUES AUS DER WELT DER ZECKEN
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