ZECKENENTFERNUNG BEI KATZEN
Wenn Ihre Katze von ihren Streifzügen nach Hause kommt, bringt sie auch mal ungebetene Gäste mit: Im dichten Fell der Samtpfote sitzen Zecken und saugen Blut. Das Problem: Die Parasiten können verschiedene Krankheitserreger übertragen, die für Katzen gefährlich sind. Um das Infektionsrisiko zu minimieren, sollten Sie eine Zecke bei der Katze möglichst sofort entfernen. Lesen Sie hier die Antworten zu den häufigsten Fragen rund um das Thema Zeckenentfernung bei der Katze.
WIE SCHNELL SOLLTE MAN EINE ZECKE BEI DER KATZE ENTFERNEN?
Die Übertragung von Erregern von der Zecke auf die Katze kann mehrere Tage dauern, oder auch sehr schnell gehen. Prinzipiell gilt daher, dass Sie eine Zecke bei der Katze am besten direkt entfernen, sobald Sie sie entdecken. So kann das Risiko für eine Krankheitsübertragung verringert werden.
FALLEN ZECKEN BEI KATZEN VON ALLEINE AB?
Eine Zecke, die Sie nicht entfernen, saugt sich voll und fällt nach einiger Zeit von allein aus dem Fell Ihrer Katze. Meistens passiert das einige Tage nach dem Zeckenstich, manchmal aber auch erst nach zwei Wochen. Die meisten Tierhalter hatten schon vollgesogene Zecken in ihrer Wohnung, die dann andere Tiere im Haushalt oder sogar den Menschen neu befallen haben. Warten Sie also nicht auf den Zeitpunkt, bis die Zecke abfällt. Denn je später Sie die Zecke entfernen, desto höher ist das Risiko für eine Ansteckung der Katze mit Krankheitserregern wie beispielsweise Anaplasmose, Lyme-Borreliose oder Ehrlichiose.
KÖNNEN KATZEN ZECKEN SELBST ENTFERNEN?
Viele Katzen neigen dazu, Zecken abzukratzen oder abzubeißen, sofern sie an die Körperstelle herankommen. Leider bleiben dabei häufig die Mundwerkzeuge der Plagegeister stecken. Dann kann sich die Wunde entzünden – die Stelle rund um den Zeckenstich schwillt an, rötet sich und schmerzt. Deshalb sollten Sie den Stubentiger trotz ausführlicher Katzenwäsche regelmäßig nach Zecken absuchen und diese umgehend entfernen.
WO STECHEN ZECKEN BEI DER KATZE ZU?
Theoretisch können Zecken sich überall auf der Katze niederlassen und zustechen. Am liebsten sind den Parasiten jedoch gut durchblutete Körperstellen mit dünner Haut, etwa der Kopf, der Hals, die Schultern und die Achseln der Katze. Achten Sie beim Absuchen des Vierbeiners also besonders auf diese Bereiche. So können Sie die eine oder andere Zecke bei der Katze schon vor dem Stich entdecken und sicher entfernen.
WELCHE HILFSMITTEL EIGENEN SICH ZUM ENTFERNEN DER ZECKE BEI DER KATZE?
Es gibt verschiedene Werkzeuge, die Ihnen das Entfernen einer Zecke bei Ihrer Katze erleichtern. Wichtig ist, dass Sie den Parasiten nicht quetschen und damit vielleicht kontaminierten Speichel in die Wunde drücken. Außerdem kann es auch passieren, dass die Mundwerkzeuge des Blutsaugers (umgangssprachlich auch ‚Zeckenkopf‘ genannt) in der Haut stecken bleiben. Probieren Sie am besten aus, mit welchem der folgenden Hilfsmittel Sie eine Zecke bei Ihrer Katze gut entfernen können:
- Mit einer Zeckenzange dreht man die Parasiten zumeist aus der Haut der Katze heraus. Das ist bei großen Zecken einfach, bei kleinen Zecken häufig jedoch schwierig.
- Auch mit einer dünnen Pinzette können Sie eine Zecke von Ihrer Katze entfernen – das verlangt jedoch etwas Übung und der Parasit wird dabei leicht gequetscht.
- Zeckenkarten sind günstig und für größere Zecken leicht anzuwenden, allerdings können kleine Blutsauger oder dichtes Katzenfell Schwierigkeiten verursachen.
- Zeckenhaken sind in der Regel fellschonend und für kleine und große Zecken anwendbar.
- Eine Zeckenschlinge funktioniert wie ein Lasso. Das Werkzeug ist auch für schwer erreichbare Körperstellen geeignet.
SIND HAUSMITTEL FÜR DIE ZECKENENTFERNUNG BEI DER KATZE HILFREICH ODER SCHÄDLICH?
Es kursieren Informationen über verschiedene Hausmittel, mit denen man eine Zecke bei der Katze angeblich auch ohne Zange oder andere Hilfsmittel entfernen kann. Beispielsweise wird empfohlen, den Blutsauger mit Nagellack, Alkohol oder Öl zu beträufeln und damit abzutöten. Das funktioniert auch, ist aber keineswegs empfehlenswert (genauso wie sogenannte alternative Zeckenschutzmittel! Die Zecke gibt im Todeskampf möglicherweise noch Speichel, der Krankheitserreger enthalten kann, in die Wunde ab. Entfernen Sie die Zecke bei Ihrer Katze also immer mit einem geeigneten Hilfsmittel, um das Ansteckungsrisiko gering zu halten.
LASSEN SICH ZECKEN BEI DER KATZE MIT DREHEN ODER ZIEHEN LEICHTER ENTFERNEN?
Manchen Katzenbesitzern oder Katzenbesitzerinnen fällt es leichter, eine Zecke bei ihrer Katze herauszudrehen, statt sie gerade herauszuziehen. Aus anatomischer Sicht ist das nicht nötig: Der Stechapparat einer Zecke hat natürlich kein Gewinde, sondern Widerhaken, die den Stechrüssel in der Haut verankern. Allerdings führt auch eine Drehbewegung zum gewünschten Ergebnis, solange Sie die Zecke nicht ruckartig, sondern langsam und gleichmäßig entfernen.
ZECKEN BEI DER KATZE ENTFERNEN: FÜNF SCHRITTE ZUM ERFOLG
- Streichen Sie mit den Fingern das Katzenfell auseinander, sodass die Zecke gut sichtbar ist.
- Verwenden Sie ein geeignetes Werkzeug, um die Zecke möglichst nah an der Haut zu packen. Achten Sie dabei darauf, den Zeckenkörper nicht zu quetschen, um das Infektionsrisiko gering zu halten.
- Ziehen Sie die Zecke (je nach Werkzeug, mit oder ohne Drehbewegung) mit konstanter, langsamer Geschwindigkeit von der Katze weg. Haben Sie Geduld: Es dauert einige Sekunden, bis sich die Widerhaken lösen, mit denen sich die Zecke in der Wunde festhält.
- Überprüfen Sie, ob Sie die Zecke komplett von Ihrer Katze entfernen konnten und desinfizieren Sie die Wunde.
- Machen Sie die Zecke unschädlich, indem Sie sie mit einem festen Gegenstand zerdrücken oder in hochprozentigem Alkohol oder Desinfektionsmittel ertränken. Achtung: Die Parasiten überleben auch im Wasser – spülen Sie die Zecke also nicht einfach den Abfluss hinunter.
DIE KATZE LÄSST SICH DIE ZECKE NICHT ENTFERNEN?
Wenn Ihre Katze sich die Zecke nicht entfernen lassen möchte, sollten Sie ruhig bleiben und sie mit einem Leckerli oder Spielzeug ablenken. Bei manchen Tieren hilft auch gutes Zureden oder Streicheleinheiten – Sie kennen Ihren Schmusetiger am besten. Wenn sich das Tier trotzdem weigert stillzuhalten, fragen Sie am besten eine zweite Person um Hilfe: Diese kann Ihre Katze festhalten, während Sie die Zecke entfernen. So werden Sie den Blutsauger hoffentlich ohne Kratzspuren an den Händen los. Falls alles nichts hilft, können Sie die Zecke auch von Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin entfernen lassen.
WAS PASSIERT, WENN DIE ZECKE NICHT GANZ ENTFERNT WIRD?
Wenn beim Entfernen die Mundwerkzeuge bzw. der umgangssprachliche ‚Kopf‘ der Zecke in der Haut Ihrer Katze stecken bleibt, ist das in der Regel nicht gefährlich. Normalerweise stößt die Haut den Fremdkörper einfach ab. In manchen Fällen kommt es jedoch zu Entzündungsreaktionen rund um die Einstichstelle, die erst nach einigen Tagen abklingen. Desinfizieren Sie die Wunde, um das zu vermeiden. Den Zeckenkopf bzw. die Mundwerkzeuge selbst herauszuziehen ist schwierig und erfordert eine Menge Fingerspitzengefühl.
WANN IST EIN ZECKENSTICH EIN GRUND FÜR EINEN TIERARZTBESUCH?
Normalerweise müssen Sie wegen eines Zeckenstichs keine Tierarztpraxis aufsuchen. Allerdings ist es sinnvoll, Ihre Katze einige Tage zu beobachten: Wenn sich die Haut um die Stichstelle für längere Zeit rötet, kann das ein Warnsignal sein. Zwar beobachtet man bei Katzen seltener Fälle von Borreliose, aber lokale Reaktionen können auch auf andere Infektionskrankheiten hindeuten. Weitere Symptome, die einen Tierarztbesuch nötig machen, sind beispielsweise Lethargie, Gewichtsverlust oder Fieber. Denken Sie dabei auch daran, Ihr Tierarztteam über den Zeckenstich zu informieren.
WAS HILFT AM BESTEN GEGEN ZECKEN BEI KATZEN?
Die beste Möglichkeit, Ihre Katze zeckenfrei zu halten, ist die Vorsorge mit einem Zeckenschutzmittel. Der Grund dafür ist einfach: Entweder die Zecke sticht erst gar nicht zu oder sie stirbt kurz nach dem Stich, was das Infektionsrisiko verringert. Besonders relevant ist das für Katzen mit Freigang, da sie häufiger mit den Plagegeistern in Kontakt kommen. Die parasitologische Expertenorganisation ESCCAP empfiehlt daher, jeder Katze mit regelmäßigen Aufenthalten im Freien während der Zeckensaison ein wirksames Antiparasitikum zu geben.
FRONTLINE tötet Zecken innerhalb von 48 Stunden ab – dafür genügt es, dass die Zecke mit der Haut in Kontakt kommt, da das Produkt wie ein unsichtbarer Schutzmantel wirkt. Das Mittel ist als Spot-on in Form von FRONTLINE COMBO oder Spray erhältlich und schützt den Stubentiger bis zu vier Wochen vor den Blutsaugern. Gleichzeitig wirkt Frontline auch gegen Flöhe und Haarlinge. Ergänzend ist es sinnvoll, die Katze regelmäßig nach Zecken abzusuchen und diese direkt zu entfernen.
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